Vergiss das „Weh“ und nimm den „Mut“ – mein Rückblick auf den Februar 2025

04. Mär 2025, Persönliches Rückblicke

Wachsen zwischen „ah!“ und „oh!“

Vergiss das „Weh“ und nimm den „Mut“ – mein Rückblick auf den Februar 2025
Vergiss das „Weh“ und nimm den „Mut“ – mein Rückblick auf den Februar 2025

Der Februar in einem Wort? Wehmut. Eine missglückte Bewerbung, das Ende eines Abenteuers – und die Demokratie in Gefahr?

Drei Erlebnisse, die mich emotional bewegt haben. Doch statt der Wehmut nachzuhängen, möchte ich die Energie daraus nutzen, um mutig voranzugehen.


Angestellt? Ich?

Als die Ausschreibung zur Projektleitung im DLC Learning Campus verlängert wurde, wagte ich den Schritt: Raus aus der Selbstständigkeit? Als Selbstständige war es für mich ein ungewöhnlicher Schritt, mich auf eine feste Position zu bewerben – schließlich genieße ich die Freiheit meiner Projekte. Aber ich liebe es, Wissen zu teilen und Menschen zu vernetzen – sei es mit dem Kreativstammtisch oder dem KI Salon. In dieser Stelle schienen sich meine Interessen perfekt zu vereinen.

Ich erstellte kurzfristig ein Portfolio und wurde eingeladen. Das Gespräch war für mich eine ungewohnte Erfahrung: ein klar strukturierter Auswahlprozess mit standardisierten Fragen – ganz anders als meine bisherigen Akquisegespräche, die auf individuelle Gespräche auf Augenhöhe setzen. Die Wartezeit auf eine Rückmeldung zog sich, die Absage traf mich. Doch in anschließenden Gesprächen wurde mir gespiegelt, dass viele mich in dieser position hätten vorstellen können.

Enttäuschung? Ja. Aber auch neue Klarheit: Ich will die Erkenntnisse nutzen, um meine eigene Vision voranzutreiben. Ab März werde ich einen Launch planen, um ab Mai meinen ersten monetarisierenden Kurs anzubieten – ein strukturiertes Online-Angebot, das mein Wissen gezielt vermittelt. Türen schließen sich – und neue Fenster öffnen sich. Jetzt braucht es nur den Mut loszulegen.


Vom ewigen Traum zur Realität – und zurück

Gran Canaria war für mich nie nur ein Urlaubsziel. Ein Teil meiner Familie lebt dort, und die Insel hat mich schon lange fasziniert. Vor Jahren konnte ich mir bereits vorstellen, vielleicht eines Tages dort zu leben – „irgendwann einmal“. Doch mit meinem Jahresmotto Be the Vision stellte ich mir die entscheidende Frage: Warum auf „irgendwann“ warten? Was, wenn es mir dort gar nicht gefällt? Also wurde aus einer vagen Idee ein konkretes Vorhaben. Mein Leben gibt mir viel Flexibilität, aber es gibt eben auch feste Rahmenbedingungen, wie die Schulpflicht, die nicht ewig aufschiebbar ist. Genau jetzt war der perfekte Zeitpunkt, um für einige Monate auszuprobieren, wie es sich anfühlt, woanders zu leben. Ich bin selten lange von meiner Heimat weggegangen – und plötzlich war ich raus aus allem Vertrauten. Außerdem: dem dunklen, kalten Winter entfliehen – wie Zugvögel.

Ich habe gelernt, was mir wirklich wichtig ist. Ganz simpel: Manche Dinge lassen sich leicht ersetzen – eine fehlende Geschirrspülmaschine zum Beispiel. Andere brauchen Zeit – eine gute Nachbarschaft entsteht erst mit Sprachkenntnissen. Und manches fehlte mehr als gedacht – persönliche Kontakte mit langjährigen Vertrauten – privat und beruflich, denn online ersetzt nicht immer den direkten Austausch. Sprache kann eine Barriere sein, aber Offenheit überwindet vieles. Ich bin dankbar, wie herzlich ich mit meiner Familie auf der Insel aufgenommen wurde! Und ich bin dankbar für die neuen Kontakte.

In dieser Zeit habe ich meinen ersten kompletten Online-Kurs gegeben – ein Vorhaben, das ich mir bewusst für diesen Zeitraum gesetzt hatte. Ich blicke zurück auf eine besondere Zeit: ein schneller Wechsel zwischen Alltagsroutine und Urlaubsgefühl – schwerelos und ohne viele Verpflichtungen. Mit mehr Zeit wäre dieser Rhythmus sicher anders geworden. Und dann kam der Abschied: ein Wechsel von Sonne zu Kälte, von Strand zu Jackenwetter – aber auch zurück ins Vertraute, zu den großen und kleinen Dingen, die ich in dieser Zeit vermisst habe.

Doch es ist kein Abschied ins Ungewisse. Meine Familie und ich haben nicht nur die Insel besser kennengelernt als je zuvor, sondern auch Freundschaften geschlossen. Neue Lieblingsorte entdeckt, vertraute Routinen entwickelt, ein zweites Zuhause aufgebaut. Ich freue mich darauf, das nächste Mal zurückzukehren – nicht nur zur Familie, sondern auch zu Freunden und einer Insel, die mir inzwischen vertraut ist. Es war ein Abenteuer, das nun endet – aber vielleicht nicht für immer. Manche Türen schließen sich, manche bleiben einen Spalt offen.


Demokratie – wertvoller als je zuvor

Eigentlich sehe ich mich nicht als besonders politische Person. Aber ich habe Werte, und in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass sie nicht mehr selbstverständlich sind. Demokratie bedeutet für mich Meinungsfreiheit, Vielfalt, Teilhabe – und doch spüre ich immer häufiger eine leise Wehmut. Denn was, wenn wir das alles verlieren, ohne es rechtzeitig zu bemerken?

Im Februar wurde dieses Gefühl besonders greifbar. Am 23.2. wurde in Deutschland gewählt, und ich war im Ausland. Ich hatte meine Briefwahlunterlagen beantragt, doch je näher der Wahltag rückte, desto mehr bangte ich: Würden sie rechtzeitig ankommen? Würde meine Stimme zählen? Zum ersten Mal spürte ich, wie zerbrechlich demokratische Prozesse sein können – ein Gefühl von Ohnmacht mischte sich in meine sonst so selbstverständliche Gewissheit, Teil eines funktionierenden Systems zu sein.

Deshalb habe ich anlässlich des Valentinstags einen Liebesbrief an die Demokratie geschrieben. Eine Erinnerung daran, dass sie nicht selbstverständlich ist. Dass sie mehr ist als eine Wahl alle paar Jahre. Und dass es sich lohnt, für sie einzustehen – nicht laut, nicht kämpferisch, sondern durch Haltung und Dialog. Ich habe mich gefragt, wie ich meinen Beitrag leisten kann – eine Partei unterstützen? Aktiv werden? Am Ende habe ich mich entschieden, eine Kunstaktion zu fördern, die sich kreativ für Demokratie starkmacht.

Trotz aller Wehmut bleibt mir eine Gewissheit: Demokratie lebt nicht nur von Wahlen, sondern von Menschen, die sie mit Leben füllen. Und solange wir sie schätzen, solange wir sie verteidigen, bleibt sie lebendig.


Was im Februar 2025 sonst noch los war

  • Lanzarote – auf den Spuren von Cesar Manrique
  • KI Salon zum Thema „Parallelwelten“
  • Erkenntnisse zum Leben vor dem Ankommen der Spanier durch den Besuch von Archäologischen Ausgrabungsstätten


Ausblick auf den März 2025

  • Arbeiten an meinem Launch
  • Vorbereitungen auf die nächste KI Salon Saison mit den Themen „Vertrauen“, „Ökologie“ und „Intelligenz“
  • mein grünes Büro
  • der neue „Co-Work-Tag“ mit meiner Kollegin Karoline Maselka
  • erste Sitzung des Jahres mit dem Beirat Recht er AGD

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